Veranstaltungen der B.M. Strupp-Stiftung
Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Novemberpogroms von 1938 in Walldorf
Samstag, 9. November 2024, 17.00 Uhr
Kressehof Walldorf.
mit Ortsteilbürgermeisterin Ute Pfeiffer, Christoph Gann, Heimatverein Walldorf e.V.
Veranstalter: B.M. Strupp-Stiftung, Ortsteil Walldorf
Eintritt frei
Viele Jahrhunderte war Walldorf ein Zentrum jüdischen Lebens. Nachdem sich vor 235 Jahren die dortigen drei jüdischen Gemeinden zu einer vereinigt hatten, wurde bald darauf auf dem Keller des von Marschalkschen Gutes eine Synagoge errichtet. Vor 200 Jahren, im Oktober 1824, wurde eine jüdische Volksschule begründet, damit auch die Kinder aus ärmeren Familien Unterricht erhalten konnten. Damals lebten über 530 Juden in Walldorf – somit war jeder dritte Einwohner jüdisch.
Im Jahr 1935 lebten nur noch zehn jüdische Familien in Walldorf. Der Novemberpogrom von 1938, bei dem in ganz Deutschland Synagogen zerstört, Juden ermordet und Zehntausende jüdische Männer in Sonderlager nach Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen verschleppt wurden, ließ die Verfolgung in eine neue Gewaltphase eintreten. Wer konnte, versuchte ins Ausland zu entkommen. Es war jedoch schwierig, ein Aufnahmeland zu finden. So wurden im Jahr 1942 die meisten der in Walldorf verbliebenen Juden verschleppt und ermordet.
Der 9. November ist seit einigen Jahrzehnten in vielen Orten Anlass, die Ereignisse von 1938 zu vergegenwärtigen. In diesem Jahr findet eine Gedenkveranstaltung auch in Walldorf statt. Veranstaltet wird sie vom Ortsteil Walldorf und der B.M. Strupp-Stiftung. Beteiligt sind Ortsteilbürgermeisterin Ute Pfeiffer, der Heimatverein Walldorf e.V. sowie Christoph Gann, Vorstandsvorsitzender der B.M. Strupp-Stiftung. Dabei soll an die Vorgänge in Walldorf erinnert werden. Christoph Gann geht der Frage nach, was über den Ablauf in Walldorf bekannt ist. Wer waren die Opfer, was weiß man über die Täter und wie ging man mit ihnen um?
Öffnungszeiten B.M. Strupp Lern- und Gedenkort mit Dauerausstellung: donnerstags von 16.00 bis 18.00 Uhr
Archiv:
„Eigentlich könnten alle in Frieden leben“
Die Israel-Reisen einer Holocaustüberlebenden aus Meiningen
und ihrer christlichen Freundin
Vortrag von Christoph Gann
zum Jahrestag des 7. Oktober
7. Oktober 2024, 18.45 Uhr
B.M. Strupp Lern- und Gedenkort
Bernhardstraße 7, 98617 Meiningen
Eintritt frei
Aus Anlass des ersten Jahrestags des Terrorangriffs auf Israel widmet sich Christoph Gann in einem Vortrag den Israel-Reisen zweier besonderer Frauen. Im Oktober 1982, kurz nach Ende des Libanon-Kriegs, erkundeten Helga Cohn und Käthe Hauschild das Heilige Land. Zwischen beiden bestand eine enge Freundschaft. Kennengelernt hatten sich die Christin Käthe und die Jüdin Helga während der NS-Zeit in Meiningen. Helga überlebte den Holocaust als einzige ihrer Familie. Käthe wurde später in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt – eine Auszeichnung für Nichtjuden, die Juden während der NS-Judenverfolgung gerettet haben.
Bereits im Jahr 1976 war Helga Cohn, geb. Frühauf, in Israel gewesen und hatte dort einstige Hausgenossen aus Meiningen besucht.
„Das Volk ist sich eigentlich immer einig, sie wollen den Frieden, damit ihre Kinder auch in Frieden aufwachsen können. Aber es wird nicht gehen“, schrieb Hauschild angesichts der Konfliktlage.
Am 7. Oktober 2023 wurden bei einem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ca. 1200 Menschen getötet. Zudem wurden etwa 240 Kinder, Frauen und Männer als Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt.
3klangspiel
"Das ganze Menschengeschlecht mit
gleicher Liebe umfassen"
Ein Hörstück über den jüdischen Philosophen
Moses Mendelssohn
Enno Hesse, Schauspieler
Anna Gann, Sopranistin und Sprecherin
Naoko Christ-Kato, Pianistin
20.10.2024, 17.00 Uhr ehemalige Synagoge Aschenhausen
22.09.2024, 17.00 Uhr Synagoge Berkach
Eintritt frei
Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben!
Dienstag, 14. Mai 2024, 19.30 Uhr
Juden in Thüringen: Vom Kaiserreich bis zum Ende der DDR
Vortrag mit dem Historiker Rainer Borsdorf
mit anschließender Diskussion
(In Kooperation mit der
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen)
Die Beiträge, die deutsche Juden in Thüringen in der Vergangenheit leisteten, waren vielfältig. Moderne Kaufhäuser mit neuartigem Service, bahnbrechende Erfindungen, Maßstäbe setzendes soziales Engagement, eine fortschrittliche, bürgerorientierte Landesverfassung und ein gewichtiger Anteil an Industrialisierung und Wirtschaftswachstum gehören ebenso dazu wie bedeutende Beiträge zu Architektur, bildender Kunst, Literatur und Musik. Doch je erfolgreicher und assimilierter jüdische Thüringer wurden, desto stärker wurden Neid und Hass der Antisemiten. Ihre »Reform-Vereine« forderten lautstark, die rechtliche Gleichstellung der jüdischen Minderheit komplett zu annullieren. Ihre Demagogie und ihr menschenverachtender Rassenwahn hatten zunächst nur punktuell Erfolg. Doch das NS-Regime erhob den Judenhass zur Staatsdoktrin, der in der Shoah gipfelte. Thüringen spielte dabei eine unrühmliche Vorreiter-Rolle.
Nach 1945 bauten sich die Überlebenden vor allem in Israel und den USA eine neue Existenz auf. In der SBZ/DDR blieben nur ganz wenige von ihnen; ihre Zahl schrumpfte im Laufe der Jahre noch weiter.
Das Buch des Historikers Rainer Borsdorf über die Geschichte der Juden in Thüringen vom Kaiserreich bis zum Ende der DDR schließt eine Lücke zwischen lokalhistorischen Beiträgen und den Darstellungen zur Geschichte der deutschen Juden.
Donnerstag, 9. Mai 2024, 18.00 Uhr
"Schwierige Erinnerung - Der zwiespältige Umgang mit Bella Aul"
Vortrag von Christoph Gann
zum Gedenken an den Jahrestag der Deportation von Mai 1942
Am 9./10. Mai 1942 wurden über 500 jüdische Kinder, Männer und Frauen aus Thüringen von Weimar aus in den Distrikt Lublin deportiert – darunter über vierzig aus Meiningen. Zu ihnen gehörte auch Rosemarie Aul. Ihre Mutter, die einstige Stadtverordnete Bella Aul, wurde ein Jahr später deportiert. Ihr Name ist in Meiningen nicht vergessen. Nicht nur das Hin und Her bei der Würdigung mit einer Straßenbenennung zeigt aber, wie schwierig die Erinnerung an Opfer des NS-Massenmordes sein kann. Der Vortrag gibt Einblick in das Leben von Bella Aul und wirft einen kritischen Blick auf den Umgang mit ihrer Person.
Die B.M. Strupp-Stiftung führt seit dem Jahr 2019 Gedenkveranstaltungen am Jahrestag der Deportation vom 9./10. Mai 1942 durch. Auf ihre Initiative wurde der Steinweg in Meiningen zum 80. Jahrestag der Deportation der jüdischen Familie Stein gewidmet.
Sonntag, 17. März 2024, 16:30 Uhr
Schätze jüdischer Chormusik
Gesänge aus Synagoge und jüdische Folklore
In Erinnerung an Werner Sander (1902-1972)
Konzert mit dem Leipziger Synagogalchor
Solisten: Anja Pöche (Sopran)
Robert Pohlers (Tenor), Tilmann Löser (Klavier)
Leitung: Philipp Goldmann
Montag, 23. Oktober 2023, 19:00 Uhr
"Bei uns war alles ganz normal"
Buchlesung von & mit Ruth Frenk
Veranstalter:
Volkshochschule "Eduard Weitsch" Schmalkalden-Meiningen in Zusammenarbeit mit der B.M. Strupp-Stiftung
Sonntag, 9.Juli 2023, 16:00 Uhr
Hörbild
Wer war "Moses der Weise"?
Ein szenisch-musikalischer Abend
über den Philosophen Moses Mendelssohn
mit
Schauspieler Enno Hesse
und dem Gernsheim Duo
(Anna Gann, Sopran; Naoko Christ-Kato, Klavier)
Veranstalter:
Volkshochschule "Eduard Weitsch" Schmalkalden-Meiningen in Zusammenarbeit mit der B.M. Strupp-Stiftung und dem Max-Reger-Konservatorium Meiningen.
Dienstag, 9. Mai 2023, 18:00 Uhr
Heimat - Fremde – Heimat
„Ich weiß sehr wohl, dass man auf uns nicht wartet ...“
Vortrag von Christoph Gann
Bleiben oder gehen? Dieser Frage waren auch die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Meiningens in den Jahren ab 1933 ausgesetzt. Aber welche Hindernisse waren für eine Auswanderung zu überwinden? Welches Land nahm Flüchtende auf und wie gestaltete sich das Leben in der Fremde? Wer wagte einen Neuanfang in der alten Heimat nach Ende der NS-Diktatur und was erwartete ihn?
Diesen Fragen widmet sich Christoph Gann in seinem Vortrag „Heimat – Fremde – Heimat“ am 81. Jahrestag der Deportation von Mai 1942.
Mit Beispielen aus Meiningen und darüber hinaus. Illustriert mit Fotos und Dokumenten.
Eintritt frei
Die B.M. Strupp-Stiftung führt seit dem Jahr 2019 Gedenkveranstaltungen am Jahrestag der Deportation vom 9./10. Mai 1942 durch. Über 500 jüdische Kinder, Männer und Frauen aus Thüringen wurden vor 81 Jahren von Weimar aus in den Distrikt Lublin deportiert – darunter über vierzig aus Meiningen. Zu ihnen gehörten Werner und Liesel Frank (7 Jahre und 11 Jahre), Erika und Stefan Stein (14 und 17 Jahre) sowie Inge Eisemann (16 Jahre).
Sie fielen dem NS-Massenmord zum Opfer.
Auf Initiative der B.M. Strupp-Stiftung wurde der Steinweg in Meiningen im vergangenen Jahr der jüdischen Familie Stein gewidmet.
Donnerstag, 13. April 2023, 11.00 Uhr
Präsentation einer Innenaufnahme der Meininger Synagoge
Pünktlich zum 140. Jahrestag der Einweihung der Meininger Synagoge kann erstmals eine Innenaufnahme präsentiert werden.
Zu sehen sind zudem weitere historische Innenaufnahmen von Thüringer Synagogen (u.a. Erfurt, Gotha, Nordhausen)
Montag, 09. Mai 2022, 11.00 Uhr
Gedenkstunde zum 80. Jahrestag der Deportation jüdischer Kinder, Frauen und Männer
aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Am 9. Mai 1942 mussten sich 513 Jüdinnen und Juden aus ganz Thüringen zur Viehauktionshalle nach Weimar begeben. In der folgenden Nacht wurden sie mit dem Zug abtransportiert. Ziel war das Ghetto Belzyce im Distrikt Lublin. Mit einer Aunahme wurden alle ermordet. Unter ihnen befanden sich über 80 Verfolgte aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Es handelte sich um die erste große Deportation aus Thüringen.
In der Gedenkstunde wird an die Ermordeten aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen erinnert.
Die Gedenkstunde findet in Kooperation mit dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen statt.
Sonntag, 08. Mai 2022, 17.00 Uhr
Vor 80 Jahren ... - Die letzte Nacht
Eine Spurensuche zur größten Deportation Thüringer Jüdinnen und Juden vor 80 Jahren
Vortrag von Christoph Gann
Am 9. Mai 1942 mussten sich 513 jüdische Kinder, Frauen und Männer aus ganz Thüringen für einen „Umsiedlungstransport“ in Weimar einfinden. In der folgenden Nacht wurden sie mit dem Zug deportiert. Ziel war das Ghetto Belzyce bei Lublin. Alle, bis auf eine Frau, fielen dem NS-Massenmord zum Opfer.
Im Vortrag wird nachgespürt, was über den Ablauf der Deportation sowie das vorangegangene Leben im sogenannten „Ghettohaus“ in Meiningen bekannt ist.
27. März 2022, 17.00 Uhr
Konzert mit dem Gernsheim-Duo
Im Rahmen der 29. Thüringer Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur
Geschichte(n) in der Strupp´schen Villa
Eine Veranstaltungsreihe der B.M. Strupp-Stiftung
Montag, 29.11.2021, 18.00 Uhr, Einlass ab 17.00 Uhr
Juden in Thüringen in der frühen Neuzeit
Vortrag von Dr. Johannes Mötsch
Der Historiker und ehemalige Leiter des Staatsarchivs Meiningen Dr. Johannes Mötsch gibt einen Überblick über die noch wenig erforschte Geschichte der Juden in Thüringen in der frühen Neuzeit. Für die Teilnehmer besteht ab 17.00 Uhr die Gelegenheit, die Dauerausstellung des neu eröffneten B.M. Strupp Lern- und Gedenkortes zu besichtigen.
Sonntag, 05.12.2021, 17.00 Uhr, Einlass ab 16.00 Uhr
Zwischen Chanukka und Silvester
Geschichten aus dem jüdischen Leben in Meiningen und Umgebung
mit Christoph Gann
Gab es Weihnachtsbäume auch bei jüdischen Familien in Sachsen-Meiningen? Was hat Wintersport in Oberhof mit dem Judentum zu tun? Christoph Gann, Vorstandsvorsitzender der B.M. Strupp-Stiftung, geht diesen und anderen Fragen nach und erzählt Wissenswertes und Unterhaltsames zum früheren jüdischen Leben in Meiningen und Umgebung.
Führungen durch den B.M. Strupp Lern- und Gedenkort:
Donnerstag, 02.12.2021, 17.00 Uhr
Samstag, 04.12.2021, 10.30 Uhr
Dienstag, 07.12.2021, 18.00 Uhr
Donnerstag, 09.12.2021, 17.30 Uhr
Christoph Gann stellt bei den Führungen den B.M. Strupp Lern- und Gedenkort vor und führt durch die Dauerausstellung.
Eintritt frei. Voranmeldung zu allen Veranstaltungen notwendig: info@bmstrupp-lernort.de
Es gilt die 2G-Regel.